Der Brocken

Ab 13. August 1961 machte politischer Ungeist den Berg 28 Jahr für seine Bürger zum Sperrgebiet und für die Machthaber zum militärischen und geheimdienstlichen Spielplatz. Mitte November 1989, die Revolution in der DDR war bereits erfolgt, löste man dann per Verordnung zum 1. Dezember 1989 die Sperrgebiete an den innerdeutschen Grenzen auf. Am 3. Dezember …

Wietfeld I

„Um 1912 noch immer als Försterei Wietfeld bekannt, mit öffentlicher Fernsprechstelle. Es gibt keine Restauration, dem Wanderer jedoch wird auf Verlangen Milch gereicht.“ (Griebens Reiseführer) Das Forsthaus Wietfeld – eine Agentenschleuse? Mir als Grenzbeamten war bekannt, dass „Wietfeld“, zwischen Sorge und Tanne gelegen,[1] zudem im absoluten Sperrgebiet, etwas besonderes war, es wurde als Agentenschleuse tituliert, …

Elend

elend, n. exilium, captivitas, miseria. ahd. elilenti für alilanti, alts. elilendi […]. 1) urbedeutung dieses schönen, vom heimweh eingegebnen wortes ist das wohnen im ausland, in der fremde, und das lat. exsul, exsilium, gleichsam extra solum stehen ihm nahe. (Grimms Wörterbuch) In Sorge gehen die Deutungen des Ortsnamens auseinander: Grenze oder Kummer? In Elend - …

Sorge

Sorge also. Für die Meisten ein Kalauer. Für mich eine Kulisse, zurechtgebastelt aus vorhandenen Artefakten und Symbolen. Eine zigmal betretene, niemals ganz erfasste Landschaft, eine noch weniger erfasste Gemeinschaft, eine ganz bestimmte Geschichte, die die meine nur bedingt tangiert. Um 1200 entstand der (inzwischen wüste) Ortsteil Vogtsfelde an der Warmen Bode als Hüttenwerk des Klosters …

Sorge und Elend

Immer wieder kam irgendwer von auswärts, von den Ortsnamen angelockt, Sorge und Elend, und das verspürte zwanghafte Bedürfnis, etwas daraus zu machen, meist waren es Witze, auf wessen Kosten? 1991 war ich das erste Mal hier unterwegs, eine Harzquerbahnfahrt mit westdeutschen Bekannten, sie ließen sich mit den Ortschildern fotografieren, mir war das unangenehm, ihnen vielleicht …